Paul Schneider

Paul Schneider (* 29. August 1897 in Pferdsfeld; † 18. Juli 1939 im KZ Buchenwald)

Paul Schneider (1925)

1966 bekommt unsere Schule den Namen „Paul-Schneider-Schule“

Wer war Paul Schneider?

Am 29. August 1897 wird er als Sohn eines Pfarrers im Hunsrück geboren. Nach Abschluss des Theologiestudiums arbeitet er in einem Hüttenwerk und anschließend bei der Berliner Stadtmission. Von der Übernahme des Pfarramtes an beginnt Schneiders Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, dem er sich aus Überzeugung nicht unterordnen will. Deshalb wird Pfarrer Schneider mehrfach inhaftiert, kann aber das Gefängnis meist am nächsten Tag wieder verlassen. Schon am nächsten Tag predigt er wieder in seiner Gemeinde.
Am 26. November 1937 wird Paul Schneider in das Konzentrationslager Buchenwald bei Weimar überstellt. Nachdem er an Hitlers Geburtstag beim Flaggenhissen verweigert, den Hut zum Hitlergruß zu ziehen, wird Paul Schneider verschärften Haftbedingungen ausgesetzt. Er kommt in den „Bunker“ (das ist ein ein mal zwei Meter großes Betonverlies mit einem kleinen Fenster unter der Decke). Fast ununterbrochen hat Pfarrer Schneider in der kleinen Zelle zugebracht. Kontakt zu den Mithäftlingen besteht kaum noch. Auch im „Bunker“ unterlässt Paul Schneider nicht, das Evangelium zu verkündigen und seinen Glauben zu bezeugen. Er dichtet geistliche Lieder, die er durch sein kleines Zellenfenster den auf dem Appellplatz angetretenen Mithäftlingen zusammen mit Bibelsprüchen zuruft und ihnen auslegt. Stets jedoch wird er nach wenigen Minuten von den Wärtern zum Schweigen gebracht. Diese Aktionen verfehlen allerdings ihren Eindruck bei den Mithäftlingen nicht. Sie nennen Paul Schneider den „Prediger von Buchenwald“.
Am 18. Juli 1939 wird Paul Schneider in Buchenwald ermordet. Am selben Tag bekommt Frau Margarethe Schneider die Nachricht vom Tod ihres Mannes. Die Beerdigung findet in seiner letzten Gemeinde statt. Presbyter tragen den siebenfach versiegelten Sarg, dem rund 200 Pfarrer im Talar und eine unabsehbare Menge Gläubiger folgen, zum Gottesacker. Die Gemeinde bezeugt durch Choräle, dass wir nicht nur einen Todestag, sondern auch einen Auferstehungstag haben.

Christus spricht:
„Ich habe dir gegeben eine offene Tür zur Ewigkeit; niemand kann sie zuschließen!“ (Offb, 3,8)